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Wie wird man Filmproduzent*In (Producer) für Film und Fernsehen? Hier erfährst du alles zur Ausbildung!

Du willst Produzent*In für Werbespots, Serien oder Spielfilme werden? Weißt aber nicht, wie man das genau anstellt? Wer sich diese Fragen stellt, bekommt in diesem Blogbeitrag eine zusammengefasste Übersicht, was den Job eines Producers ausmacht und was man tun sollte, um diesen Beruf ausüben zu können.

Welche Aufgaben hat ein Producer für Film und Fernsehen?

Um einen Film zu produzieren, braucht man viele Personen mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten und Talenten. Die offensichtlichsten Beteiligten sind dabei die Regisseure, Kameraleute, Cutter und Sound Designer. Doch was braucht man eigentlich am dringendsten, um einen Film zu produzieren? Genau: Geld!

Der Job des Producers ist nicht immer ganz einheitlich definiert und variiert in den verschiedenen Filmbranchen (Werbung, Spielfilm, …) auch ein wenig. Eine wichtige Gemeinsamkeit aller Producer ist aber das Geld. Genauer gesagt, die kaufmännische Verwaltung des Geldes. Dabei kann es sein, dass ein Producer sein eigenes Geld in die Hand nimmt oder aber Gelder beschafft (von Fördermitteln oder Auftraggebern). Mit diesem Geld wird schließlich der Film realisiert. Die Budgets können dabei von 5.000 € (kleine Werbefilme) bis 5.000.000 € (Spielfilme) reichen. Der Producer hat also die Verantwortung, mit den gegebenen Geldmitteln sorgsam umzugehen. Die Größe und konkrete Auswahl des Filmteams, die technischen Ausstattung, die Budgets für Schauspiel, Drehorte und Requisite – all das bestimmt der Producer daher maßgeblich mit und nimmt damit auch einen wesentlichen Anteil an der künstlerischen Umsetzung des Films ein. Letzteres hat dabei sehr viel Konfliktpotential gegenüber dem Regisseur, der für die rein künstlerische und inhaltliche Umsetzung des Films verantwortlich ist. Ein guter Producer muss also nicht nur gut mit Geld umgehen können, er muss auch wissen, was einen guten Film ausmacht. Darüber hinaus sind Teamfähigkeit, Verhandlungsgeschick und ein gewisses Durchsetzungsvermögen absolut unabdingbar für einen guten Producer. Hier kommen also wirklich viele verschiedene Charakter-Fähigkeiten zusammen, die man sich bewusstmachen sollte.

Producer können in der freien Wirtschaft sowohl angestellt (überwiegend bei großen Werbe-Agenturen) als auch selbständig tätig sein. Letzteres dürfte meiner Meinung nach aber die Mehrheit ausmachen.

 

Welche Ausbildung muss man machen, um Producer zu werden?

Die gute Nachricht als erstes: Um Producer zu werden, braucht man keine besondere Ausbildung. Es gibt sehr viele Producer, die ohne Studium erfolgreich geworden sind. Denn der Beruf des Filmproduzenten ist staatlich nicht geschützt (im Gegensatz zu Ärzten, Anwälten usw.). Wer einen Film als Producer realisieren will, kann dies jederzeit und ohne Auflagen tun. Ob für private oder gewerbliche Zwecke, spielt dabei keine Rolle. Alles was du lediglich brauchst, ist Geld.

Jetzt kommt das große ABER: Um FilmproduzentIn zu werden, empfiehlt es sich dennoch, ein entsprechendes Studium in Angriff zu nehmen. Die wichtigsten Gründe sind wie folgt:

Netzwerk: Das mit Abstand wichtigste Kapital von Filmemachern (Regisseure, Produzenten, Kameraleute, …) ist das Netzwerk. Hat man keinen großen Namen, dann braucht man zumindest ein großes Netzwerk. Sonst lässt sich kein Geld verdienen. Mit Hilfe eines Studiums legt man genau hierfür schon mal den wichtigsten Grundstein. Denn man ist umgeben von (zukünftigen) Filmemachern und jeder weiß darum, dass ein Netzwerk überlebensnotwendig ist. Entsprechend schnell finden sich dabei Kontakte, die durchaus auch ein Leben lang halten.

Ausbildung: Man lernt auch was. Zwar kann man auch viel Selbststudium betreiben und diverse BWL-Bücher wälzen. Doch einige Hochschulen sind in der Lage, nicht nur viel Theorie, sondern auch sehr viel Praxis zu bieten. Und Praxis ist immer die beste Möglichkeit, um sich weiterzuentwickeln. Als Produzent muss man wie gesagt nicht nur mit Zahlen, sondern auch mit Künstlern und künstlerischen Produkten umgehen können. Das lernt man schlecht mit einem Buch alleine.

Austausch: Während des Studiums gibt es genügend Zeit, Gleichgesinnte kennenzulernen und sich auszutauschen. Man kann mögliche Produktionen ansprechen, diese diskutieren und vielleicht auch verwirklichen. Jedenfalls ist das Studium auch eine tolle Möglichkeit, um das Medium Film an sich noch besser zu begreifen.

Rechtliche Hürden: Viele Filmproduktionen (vor allem Dokus, Serien und Spielfilme) werden in Deutschland durch staatliche Fördermittel realisiert. In den Fördermittelvorschriften muss nicht selten nachgewiesen werden, welche Ausbildung die wichtigsten beteiligten Personen mitbringen. Auch der Posten des Produzenten wird dabei sehr streng beurteilt, schließlich geht es um Steuermittel. Eine entsprechende Ausbildung ist daher nicht selten ein Muss.

 

Welche Ausbildungsstätten gibt es?

Der Beruf des Filmproduzenten ist in der Regel an ein Studium gebunden, welches man mit einem Bachelor oder Master abschließen kann. Die klassische Berufsausbildung zu einem Producer gibt es daher nicht. Allerdings kann man mit einem kaufmännischen Berufsabschluss durchaus einen Quereinstieg versuchen.

Welche Studiengänge stehen zur Verfügung:

Allgemeine Universität: Viele Universitäten haben Studiengänge mit Bezug zu Medien im Angebot, wie beispielsweise Kommunikations- und Medienwissenschaften. In diesen gibt es dann eigene Module in Richtung „Film“. Jedoch handelt es sich dabei um einen rein wissenschaftlichen und theoretischen Blick auf die Filmwirtschaft an sich. Für Produzenten sind diese Studiengänge eher weniger geeignet. Viel geeigneter sind hingegen zwei andere Studienfächer: Medienmanagement und Betriebswirtschaftslehre (BWL). Ersteres ist so ziemlich der prädestinierteste Studiengang, wenn man FilmproduzentIn werden will. Allerdings studiert man dort nicht nur in den Bereichen Film und Fernsehen, sondern in allen Medienbereichen (Musik, Rundfunk, …). Man sollte sich daher informieren, ob man sich in Richtung Film irgendwie spezialisieren kann. Auch mit einem BWL-Abschluss kann man zum Producer werden, allerdings muss man sich dann selbst kümmern, wie man sich dem Bereich Film und Fernsehen thematisch nähert und weiterbildet.

Filmuniversität / Fachhochschule: In Deutschland gibt es eine Hand voll Universitäten bzw. Fachhochschulen, die sich nur auf Filmproduktionen spezialisiert haben. Diese kleine Auswahl ist in Deutschland hoch angesehen und genießt teilweise auch weltweit einen exzellenten Ruf. Erfahrene Profis aus Wissenschaft und Wirtschaft bilden einen hier zum Producer aus. Neben der theoretischen Vermittlung, erhält man auch mehrere Möglichkeiten, eigene Filmprojekte zu realisieren. Durch Absprachen zwischen Universität und Wirtschaft, wird man auch von namhaften Filmproduktions-Unternehmen und bekannten Marken unterstützt. Die renommierten Einrichtungen sind wie folgt:

Filmuniversität Konrad Wolf

DFFB Berlin

IFS Köln

Filmakademie Ludwigsburg (Die Nr. 1 für Werbefilme)

HFF München

Private Hochschulen: Private Hochschulen haben nicht selten eine sehr gute Ausstattung und bieten vielerlei Möglichkeiten, kosten dafür aber auch eine Menge Geld. Die Qualität der Ausbildung variiert ebenfalls sehr stark zwischen den verschiedenen Angeboten. Hier lohnt sich also immer ein genauer Blick auf das jeweilige Angebot. Wichtig: Achtet immer darauf, dass der Abschluss staatlich anerkannt ist!

Wie man sieht, stehen mehrere Wege und Mittel offen, um Producer zu werden. Wer jung genug ist und noch die Studienzeit vor sich hat, sollte sich definitiv mal mit einem möglichen Studium auseinandersetzen.

Für wen ein Studium keine Option darstellt, kann es mit einem Quereinstieg versuchen. Wobei eine kaufmännische Vorerfahrung schon sinnvoll wäre. Aber ganz generell kann wirklich jeder zum Producer werden, der in der Lage ist, anderen Leuten Geld für Filme abzunehmen ;)

In diesem Sinne, viel Erfolg für alle Interessenten.