picmention bloggrafik 04 erklaerfilm - picmention_bloggrafik_04_erklaerfilm.png

Erklärvideo & Erklärfilm erstellen  
Kosten & Preise im Überblick

Sie wollen wissen, was eine Erklärfilm-Produktion kosten sollte bzw. darf? Dann erfahren Sie in unserem Blog-Beitrag alles über die Kostenentstehung & wie wir Preise als Agentur berechnen, um für unsere Kunden erfolgreiche Erklärfilme zu erstellen. Wir schildern hier offen, worauf es bei einer seriösen Kalkulation ankommt & worauf Sie als Kunde achten sollten!

"Was kostet bei euch eigentlich so ein Erklärvideo?"

Als Filmproduzent stellt man mir diese Frage oft und als Antwort erwidere ich regelmäßig: „Es kommt drauf an.“. Das ist natürlich eine unbefriedigende Antwort. Aber für ein künstlerisches Produkt, das eigens für individuelle Kunden und Bedürfnisse produziert wird, gibt es aus meiner Sicht keinen Pauschalpreis.

Worauf kommt es bei der Erklärvideo-Produktion also an?

Auch das ist nicht so leicht zu beantworten, aber mit diesem Blogbeitrag versuche ich es mal. Anhand eines Beispiels aus unserer Produktion möchte ich erklären, welche Art Arbeit und wieviel davon in so einem Erklärvideo stecken kann. Was diese Arbeit dann kostet, kann sich jeder am Ende dieses Beitrags selbst ausrechnen ;)

1. Vorproduktion

Die Vorproduktion umfasst alle Schritte, die man vor der eigentlichen Herstellung des Films vornimmt. Im Falle eines Erklärvideos betrifft dies vor allem die Beratung des Kunden, sowie die inhaltliche und optische Konzeption. Hat man sich für die Keyfacts, eine Storyline und den richtigen Grafikstil entschieden, mündet all das zusammengefasst in einem Storyboard.

Für unser obiges Beispiel haben wir all das gemacht. Es gab ein paar Telefonkonferenzen, um Thematik und Inhalte zu klären. Wir haben die Szenen entwickelt und optisch aufgelöst. Und zum Schluss haben wir in Zusammenarbeit mit dem Kunden den Text entworfen und alles in einem Storyboard vereint.

Zählt man die Stunden zusammen kommt man auf ca. 3 Arbeitstage.

2. Produktion

Unter Produktion versteht man nun die Herstellung des Films. Bei einem Erklärvideo muss man also zunächst sämtliche Grafiken zeichnen. Im Anschluss werden diese in 2D und/oder 3D animiert. Und den Abschluss macht dann noch das Sound-Design, wobei Musik, Sounds (Geräusche usw.) und Sprecher zusammengebracht werden.

Unser Beispielfilm ist im Vergleich zu den meisten Erklärvideos da draußen recht aufwendig produziert worden. Wir haben mehrere detaillierte „Welten“ mit mehreren Figuren, die allesamt sehr detailreich gezeichnet und animiert sind. Die meisten Erklärvideos verzichten auf so eine optische Komplexität und sind nicht selten auf eine „Welt“ mit ein oder zwei Charakteren reduziert. Unser Projekt sollte allerdings etwas hervorstechen, weshalb wir uns bei der Grafikherstellung auch mehr Zeit genommen haben. War eine „Welt“ mit seinen „Bewohnern“ gezeichnet, ging es rüber zur Animation. Wir setzten dabei auf einen Mix aus 2D und 3D, um auch hier eine noch bessere Qualität zu liefern. Nach der Animation folgte das Sound-Design. Die Musik haben wir selbst komponiert, um der bereits beschriebenen Qualität auch hörbar gerecht zu werden. Dazu kamen noch Sounds, um die Animation zu unterstützen, sowie die Ton-Spur des Sprechers. Fertig.

Was ich eben in nur ein paar Sätzen beschrieben habe, hat einiges an Arbeitszeit gekostet. An der Produktion waren vier Personen beteiligt, mit insgesamt ca. 25 Arbeitstagen.

3. Sprecher

In einem klassischen Erklärvideo darf natürlich kein Sprecher fehlen. Was ein solcher kostet, ist allerdings schwer zu sagen, denn jeder Sprecher hat sein eigenes Honorar. Und dieses ist wiederum abhängig vom Bekanntheitsgrad der Stimme, von der technischen Ausstattung und ob die Person an eine Agentur gebunden ist (Stichwort: Provision). Darüber können noch zusätzliche Kosten anfallen, je nachdem wie das Erklärvideo verwendet wird.

In unserem Fall möchte ich kein konkretes Honorar nennen, aber aus meiner Erfahrung kann ich grobe Preisbeispiele nennen:

Sprecher (unbekannt) für Erklärvideo (bis 2:00 Min. Spielzeit): 350 – 550 €

Sprecher (bekannt) für Erklärvideo (bis 2:00 Min. Spielzeit): 800 – 2.500 € (und noch mehr in einigen Fällen)

Zwischensumme:

In Anlehnung an unseren Beispielfilm kommen wir insgesamt also auf 28 Arbeitstage plus Sprecher.

Tagessätze:

Doch was kostet ein Arbeitstag? Ich will an der Stelle keine große Diskussion entfachen oder mich auf Statistiken stützen, jeder hat zu dem Thema seine eigene Meinung. Ich persönlich bin der Meinung, dass jede Stunde Arbeit (egal in welcher Branche) mit mindestens 40 € netto kalkuliert werden sollte. Das ergibt einen Tagessatz von 320 € netto. Nun ist dies aber auch die unterste Grenze.

Die meisten Tagessätze für die Herstellung von Erklärvideos bewegen sich aktuell zwischen 350 und 600 € netto. Dabei wird die Arbeitszeit für die Vorproduktion in der Regel schlechter vergütet, als für 2D oder gar 3D-Animation. Letzteres kostet pro Tag nicht selten auch 800 €.

Bilden wir hiervon den Mittelwert, kommen wir auf 475 € je Arbeitstag.

Summe:

Nun muss nur noch gerechnet werden.

28 Arbeitstage * 475 € + Sprecher = DAS KANN EIN ERKLÄRVIDEO KOSTEN

Fazit

Erklärvideo ist nicht gleich Erklärvideo (Referenzen). Wie bereits beschrieben, haben wir unseren Beispielfilm recht aufwendig produziert. Das Ganze geht natürlich auch noch deutlich einfacher und mit viel weniger Aufwand. Oder eben auch umgekehrt mit viel mehr Aufwand.

Dazu kommt auch, dass nun mal jeder Produzent von Erklärvideos auch seine ganz eigenen Preise hat, die nicht nach meiner Bemessungsgrundlage kalkuliert sein müssen. Sehr viele Produzenten kalkulieren nämlich deutlich weniger, als sie eigentlich sollten. Kompensiert wird dies in der Regel mit standardisierten Grafikstilen und extrem vereinfachten Animationen. Im Ergebnis also mit einer sehr geringen Qualität. Doch auch das muss es geben und wird ja nicht selten von Kunden in Kauf genommen.

Der Beitrag hat hoffentlich dazu beigetragen, zumindest ein Gefühl dafür zu bekommen, wieviel Arbeit in so einem Film stecken und dieser letztendlich kosten kann. Vielleicht konnte ich auch ein Gefühl dafür vermitteln, was ein Erklärvideo kosten sollte, damit Auftraggeber wie Auftragnehmer weiterhin Freude an Videoproduktionen haben.